Richtig Essen

GfE- Gesellschaft für richtiges Essen und Lebensgestaltung e.V.

Viele Wege zum Serotonin

Erstellt von r.ehlers am Samstag 10. November 2012

Sachbezug: Körpergewicht + Serotoninaufbau

-Serotoninwege -en.wikipedia.org-

Der Botenstoff Serotonin, die oberste Esskontrollinstanz in unserem Körper, wird nach meiner Entdeckung des Aminas Prinzips durch eine spezifische Form der Nahrungsaufnahme gefördert. Dies ist der bequemste, aber nicht der einzige Weg, seinen Aufbau zu begünstigen.  Dieses Esskontrollhormon hat entscheidende Bedeutung bei der Fähigkeit zum Abnehmen.

Unbestreitbar schwinden Fettpolster nur dann, wenn die Fettzellen geöffnet und Fettsäuren herausgelassen werden. Wer das nicht berücksichtigt, kann Kalorien zählen,  Fett im Darm binden oder gleich fettarm essen, seine Nahrung nach Kalorien, Fett und Eiweiß trennen, morgens  mächtig frühstücken  und abends nach 18.00 Uhr nichts mehr essen – es hilft alles nichts. Selbst wenn man Industriezucker (besonders wegen des hälftigen Fruktoseanteils) komplett meidet, und auch die billigen gehärteten Fette, was für sich genommen ja sehr sinnvoll ist, öffnen sich die Fettzellen nur nach längeren Essenspausen. Nur dann ist die Konzentration des „Dickmacherhormons“ Insulin im Blut stark genug reduziert, und die fettlösenden Hormone können eingreifen.

Beseitigung des Hungergefühls durch Serotonin

Das ist die technische Seite des Abnehmens, die eigentlich ganz allgemein akzeptiert ist. Nur aus alter Gewohnheit wird von einigen Experten immer noch allein auf die Kalorienzahl und die Vermeidung von Fett gesetzt. Hinsichtlich der Frage, wie das verbliebene große Problem, das Wissen um die Notwendigkeit, Insulin lockende  Mahlzeiten zwischen den angesagten Essenszeiten zu reduzieren, auch tatsächlich umzusetzen,  gibt es dagegen keine allgemeine Einigkeit unter den Experten.  Alle wissen, dass der Feind das übermächtige Hungergefühl und der  unbezwingbare innere  Drang zum unkontrollierten Essen die Gegner sind. In krassen Fällen setzen Mediziner, bevor sie zu chirurgischen Eingriffen übergehen (Magenballon, Magenband, Magenumgehung und Magenresektion), medikamentöse Appetitzügler ein – durchweg chemisch aktive körperfremde Substanzen (Drogen), die die Folgen des zentralnervösen Mangels am Esskontrollhormon Serotonin dadurch ausgleichen, dass sie die Nutzbarkeit der zu geringen  Menge von diesem Botenstoffes am Ort der Übergabe seiner Informationen  an den Synapsen künstlich verlängern.  Diese Lösung können wir hier schlicht vergessen, weil es unverantwortlich wäre, solche Medikamente (die beachtliche Nebenwirkungen haben) auf Dauer einzusetzen. Und der Hunger kommt jeden Tag!

Schon um den Hunger zu begrenzen, brauchen Übergewichtige aber auf Dauer die vollen Wirkungen des Esskontrollhormons Serotonin. Ich teile auf dieser Plattform  in vielen Beiträgen und in meinen Büchern ausführlich mit, dass und wie sich Serotonin als zerebral wirkender Botenstoff als Folge des Verzehrs nativer Kost auf leeren Magen ganz natürlich und ohne alle Nebenwirkungen bildet. Warum  wird das nicht von allen Ärzten, Heilpraktikern und Ernährungsberatern sowie den Medien  ernst genommen?  Es fehlt an wissenschaftlichen Studien, die das exakt und auf das Milligramm bemessen belegen. Und warum macht keiner solche Studien? Anlass gibt es genügend dafür. Die biochemischen Zusammenhänge, die Serotonin im Hirn leicht knapp werden lassen, sind doch sämtlich bekannt, auch die Notwendigkeit, erstens  den Impuls zu setzen, der im Körper den Drang zur zentralnervösen Herstellung  von Serotonin auslöst (Chemotaxis) und zweitens den Hauptbaustein von Serotonin, die Aminosäure L-Tryptophan durch die Blut-Hirn-Schranke zu schleusen und mit den weiter benötigten Bausteinen an den Raphe-Kernen des  Stammhirns zusammenzubringen . Obwohl „offiziell“ die serotonerge Wirkung  durch den Verzehr nativer Kost noch nicht so bewiesen ist, wie das nach Lebensmittelrecht (es geht ja nicht um Arzneien) heutzutage verlangt wird, hat es sich ergeben, dass heute täglich schon Tausende meine Entdeckung nutzen und mit dem täglichen Verzehr einer kleinen Portion nativer Nahrung auf leeren Magen die Fülle der Segnungen ausreichender Versorgung mit Serotonin erleben. Eine der wichtigen Erfahrungen ist dabei die, dass Heißhungerattacken wegbleiben, der Schokoladenhunger abnimmt und man sich von selbst nicht mehr so große Portionen vorlegt. Viele Tausend Gründe, doch mal genau zu messen, wieviel Serotonin vor und nach dem Verzehr nativer Kost im Gehirn exakt vorhanden ist, nicht?

„Die Wissenschaft“ will es einfach nicht wissen.

Um den Serotoningehalt im Liquor des Gehirns zu messen, braucht man aber die Flüssigkeit, in der das Gehirn schwimmt. Sie ist aber nur durch eine Lumbalpunktion zu bekommen. Sicherlich wird man niemand finden, der wegen solcher wissenschaftlicher Neugierde einfach sein Rückenmark anstechen lässt, um eine kleine Menge abzugeben. In großen Akutneurologien  überregional attraktiven Kliniken werden allerdings  fast täglich solche Eingriffe vorgenommen. Also hatte ich mir gedacht, dass man dort einfach einer Hälfte der bereitwilligen Probanden  vor der Operation nüchtern eine Portion nativer Kost (Aminas® Vitalkost) zu essen gibt und der anderen Hälfte nicht (Doppelblindstudie).  An einer großen norddeutschen Klinik war mit den zuständigen Ärzten bereits eine solche Studie fest ins Auge gefasst (die Proben lagen auch schon dort), als der Herr Professor, der die Klinik leitete, aus dem Urlaub zurückkkam und  erklärte: „So etwas machen wir nicht!“ Greife ich da zu sehr vor, wenn ich befürchte, dass Pharmaunternehmen, die vielleicht lieber ihre am serotonergen System ansetzenden Medikamente verkaufen, dafür sorgen, dass keine Klinik solche Studienmacht?! Schließlich kommt wohl keine Klinik ohne das Geld der Pharmakonzerne aus, oder?

Jedenfalls hat sich auch in der Folge bisher trotz aller Bemühungen weltweit nicht eine Klinik gefunden, die die beschriebene simple Studie macht.  Wem der Botenstoff Serotonin fehlt, soll selbst sehen, wie er daran kommt.

Auf der Suche nach dem Aminas Prinzip habe ich indes eine Reihe anderer Wege entdeckt, die auch helfen, wenn sie nach meiner Erfahrung auch weniger zuverlässig sind und mehr Mühe machen.

Ausdauersport, Ausdauerarbeit

Bis hin zu meinen ersten Veröffentlichungen über den Serotoninaufbau durch ausdauernde  körperliche Tätigkeit (Sport, Gartenarbeit)  gab es in aller medizinischen Literatur nicht einen Hinweis darauf. Das hat sich geändert. Heute weisen immer mehr Autoren darauf hin, dass das Hochgefühl der Langläufer („runners high“), das sie unweigerlich nach langer Laufstrecke befällt (weswegen manche fast „laufsüchtig“ sind), wohl – auch –  auf den Aufbau von Serotonin zurückzuführen sei.  Bis dahin war ausschließlich die Rede davon, dass die körperliche Anstrengung  Endorphine gelockt hätte. Von den opioidähnlichen  Endorphinen weiß man allerdings nur, dass sie Schmerzzustände vorübergehend  vergessen machen können, z.B. wenn man sich bei der Arbeit in den Finger schneidet. Ein Hochgefühl erzeugen sie nicht. Zudem aber haben Endorphine eine Wirkdauer von nur 10 – 20 Minuten. Serotonin hat als Botenstoff dagegen eine Halbwertzeit von 21 Stunden!

Tatsächlich belegen unzählbar viele Erfahrungen von Ausdauersportlern, dass  intensive Körperarbeit von mindestens  45 Minuten ein Stimmungshoch auslöst, das weit in den nächsten Kalendertag hineinreicht.  Heute gehört zu jeder guten Gesundheitsberatung die Empfehlung, sich möglichst regelmäßig gut zu bewegen. Es wird Zeit, dass dies endlich auch aus diesem Grunde empfohlen wird, dass es – über Serotonin! –die ganze Lebensstimmung anhebt und natürlich auch für die vielen anderen Wirkungen dieses Botenstoffes sorgt, also auch für die Verbesserung der Esskontrolle.

Zu diesem Thema verweise ich auch auf meinen Beitrag: http://www.essenspausen.com/serotonin-und-sport-ein-groses-thema/.

Tageslicht

Längst bekannt  sind die Zusammenhänge zwischen vermehrter Winterdepression und Suiziden im lichtarmen hohen Norden.  Dass die UVB-Strahlen des Sonnenlichts die Entwicklung des Vitamins D3 fördern, was in Wahrheit auch ein Hormon ist mit sehr vielen wertvollen Funktionen im Körper, wird sogar noch mehr beachtet. Wohl auch, weil die explizite wissenschaftlich exakte Beweisführung fehlt, wird kaum jemand darüber aufgeklärt, dass auch eine zeitlich ausreichende Aussetzung mit dem Licht des Tages (nicht nur der Sonne) zu einer  vermehrten Produktion  des Wohlfühlhormons Serotonin  führt. Ich bin von einer schon sehr betagten klugen Frau auf die Wirkung der Leuchten der Firma  Saullicht (www.saullicht.de) aufmerksam gemacht worden, die alle Zeichen einer gut mit dem Botenstoff Serotonin gesegneten  Person aufwies, obwohl sie niemals eine Nahrung verzehrte, der man zutrauen könnte, dass sie wie die native Kost ein starkes Verstoffwechslungssignal erzeugte, das den zerebralen Aufbau des Esskontrollhormons fördern kann. Sie trieb auch keinen Sport. Es ging ihr aber auch nicht immer so gut. Bevor sie das das gesamte Spektrum der Sonne enthaltende Saullicht kennenlernte, war sie meist getrübter Stimmung, schlief nachts schlecht, war tags oft müde und fror und schwitzte leicht. Sie hat jetzt in ihrem Wohnzimmer eine Anlage, die den von morgens bis abends das mit der Tageszeit wechselnde  Spektrum eines insgesamt schönen lichthellen Tages  verbreitet. Sie berichtete mir von einem Bekannten, der im Laufe des Lebens erblindete, dessen Augenhintergrund aber noch hell und dunkel wahrnimmt. Er soll gleiche Erfahrungen am eigenen Leibe gemacht haben.

Schmerzmatte (Akupressur-, Fakirmatte)

Frappierende Erfahrungen habe ich gemacht mit einer Nagelmatte mit etwa 3000 harten Plastikspitzen, auf die man sich wie ein Fakir mit dem Rücken legt. Besonders beim Hinlegen, aber auch die ganze Verweildauer hindurch werden die Schmerzrezeptoren in der Haut des Rückens sehr deutlich angesprochen. Allerdings ist dieser Schmerz schon nach wenigen Sekunden gut tolerierbar. Er wird sogar als angenehm empfunden. Dieser stets präsente Schmerz überlagert alle möglichen Störungen.  Der Körper entspannt daher sehr schnell. Es wird einem sehr bald an Händen, Armen und Beinen richtiggehend warm. Parallel wird ein mächtiger Herzschlag bewusst, der den ganzen Körper durchpulst.

Ich gehe davon aus, dass diese Schmerzerfahrung nach längerer Weile auch zum körpereigenen Aufbau des Botenstoffes Serotonin führt. Meine Selbstversuche haben mir gezeigt, dass ich die positiven serotonergen Reaktionen wie insbesondere guten Schlaf des nachts und große Wachheit tagsüber und das gute Allgemeinbefinden nach einer knappen Stunde auf der Schmerzmatte ebenso erfahre wie wenn ich eine Stunde auf meiner Ruderbank arbeite oder wenn ich meine Tagesration der Aminas ®Vitalkost auf leeren Magen zu mir nehme.

Allgemeine Theorie des Serotoninaufbaus

Native Kost spricht über ein sehr starkes Verstoffwechslungssignal  das Esskontrollzentrum an, das für den Aufbau des Esskontrollhormons Serotonin sorgt, damit  der Hunger vergeht und nicht unnötig viel gegessen wird.

Körperliches Ausarbeiten spricht im Hypothalamus das Kontrollzentrum für die körperliche Belastung an und sorgt für den Botenstoff Serotonin, der jeden Stress besser ertragen lässt.

Ausreichend Licht wird vom Wahrnehmungszentrum des Gehirns registriert und leitet den Aufbau von Serotonin als des Wahrnehmungskontrollhormons Serotonin im Hirnstamm (Nucleus raphe dorsalis ) ein.  Diese relativ neue Erkenntnis  löst viele ungeklärte Fragen bei der Winterdepression und der hohen Suizidinzidenz im Norden.

Da Serotonin noch ein Dutzend und mehr Aufgaben im Gehirngeschehen hat, wird es zweifellos weitere Auslöser für den körpereigenen Aufbau dieses Botenstoffes geben.  Da ist insbesondere an die sexuelle Aktivität zu denken, die ja auch durch Serotonin (mit-) kontrolliert wird.

Der wichtige Botenstoff Serotonin, der unser gesamtes Gehirngeschehen nachhaltig beeinflusst, braucht also immer einen starkenLockruf, damit seine Produktion angestoßen wird.  Der Aufbau im Hirnstamm gelingt nur dann, wenn  sein Hauptbaustein Tryptophan nicht von konkurrierenden Aminosäuren an dem Eindringen ins Gehirn gehindert wird. Stimmen beide Bedingungen, ist alles im Lot und wir sind so „gut drauf“ wie sich die Natur das eigentlich für uns gedacht hat.